
Zu wenig Spielraum: Bürgerinitiative soll sich um Nachtflugverbot kümmern. Fluglärm in der Nacht ist schädlich, Kritiker wollen den 24-Stunden-Flugbetrieb zu Fall bringen. Foto: r
Das Reizthema Lärm könnte in Garbsen um eine Facette reicher werden: Fluglärm. Ein Bündnis von Grünen und Linken in der Region verlangen einen Stopp für Nachtflüge am Airport in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr. „Die Nachtruhe der Menschen muss Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben“, lautet die Forderung. Das Zeitfenster für neue Regelungen öffnet sich im Moment, denn die aktuelle Betriebsgenehmigung (24-Stunden-Betrieb) endet im Dezember 2019. Die Beratungen über die neue Genehmigung startet im Januar 2019.
Osterwald und Heitlingen
sind belastet
In Garbsen hat es immer wieder in Osterwald, Heitlingen, Stelingen Stimmen gegeben, die eine Reduzierung oder den Stopp der Nachtflüge gefordert haben. In Seelze regt sich Widerstand durch die SPD Dedensen. Die Stadt Seelze solle sich als betroffene Kommune in den Prozess zur Neuregelung der Nachtflugbeschränkungen am Flughafen Langenhagen beim Verkehrsministerium einbringen. Dies fordert Dedensens SPD-Ortsratsfraktion in einem Antrag.
Das Grünen-Linken-Bündnis in der Regionsversammlung sagt: Bei der Ende 2019 anstehenden Verlängerung der Betriebsgenehmigung des Flughafens Hannover-Langenhagen solle zukünftig eine Kernzeit für die nächtlichen Ruhepausen zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens ohne Ausnahmen – bis auf Notfälle – gelten. Bis Ende nächsten Jahres gilt die aktuelle Betriebsgenehmigung, die den 24-Stunden-Betrieb möglich macht.
Für die sogenannten Nachtrandstunden abends zwischen 21 Uhr und 22 Uhr sowie morgens zwischen 6 Uhr und 7 Uhr sollen Regelungen gefunden werden, damit nicht sofort mit einem Schlag die maximal möglichen Flugbewegungen stattfinden. Generell soll die Gesamtzahl der jährlichen Flugbewegungen begrenzt werden, sieht das Papier vor.
Dies fordern die Fraktionen von Grünen, Linken und die Gruppe „Die Region“ in einem gemeinsamen Antrag, der in der Regionsversammlung am 25. September abschließend debattiert werden soll. Die Regionsverwaltung sei aufgefordert, sich entsprechend bei der niedersächsischen Landesregierung dafür einzusetzen.
Einziger Airport ohne Pause
„Die bisherige Regelung hat den Airport-Hannover mittlerweile zum einzigen norddeutschen Flughafen ohne Flugpause in den Nachstunden gemacht. Wir brauchen ein absolutes Nachtflugverbot damit die Menschen auch nachts endlich wieder zur Ruhe kommen können“ sagt Michael Fleischmann, verkehrspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken in der Regionsversammlung. Swantje Michaelsen, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, fordert nachdrücklich, die Anliegerkommunen und die Fluglärmkommission vor einer endgültigen Entscheidung angemessen zu beteiligen. „Wir fordern die niedersächsische Landesregierung auf, dem Lärmschutz und damit dem Erhalt der Gesundheit aller Anwohner höchste Priorität einzuräumen“. hb
Der Beitrag Ein Bündnis will Nachtflüge stoppen – Betriebsgenehmigung des Airports läuft nach zehn Jahren aus erschien zuerst auf Wochenblätter.