Farben, Kleidungsstücke, Obst und Gemüse – Das sind nur einige der Themen, die die 20 Flüchtlinge des Sprachkurses Deutsch, der neuerdings im Roncalli-Haus in Letter angeboten wird, bisher behandelt haben. „Die Teilnehmer werden nach dem Kursus in der Lage sein, sich in Alltagssituationen verständigen zu können“, sagte Birgit Schwier-Fuchs, Programmbereichsleiterin der Volkshochschule Calenberger Land.
In Kooperation mit der Stadt und mit den Mitteln des Landes Niedersachsen hat die VHS den Sprachkursus erarbeitet. Dieser ist dabei der erste in Seelze, an dem auch Asylbewerber, deren Antrag noch nicht genehmigt worden sind, teilnehmen können. Bisher gab es solche Sprach- und Integrationsangebote lediglich für anerkannte Asylbewerber.
Fünfmal wöchentlich, von montags bis freitags, jeweils für vier Schulstunden treffen sich nun die Flüchtlinge, die größtenteils aus Syrien, aber auch dem Irak, Eritrea, Afghanistan, Somalia und Algerien stammen. Mit dem Dozenten Florian Heidtmann und seinen Kolleginnen Franziska Kugelann und Vivian Ritthaler üben sie im Plenum die richtige Aussprache und korrekte Schreibweise.
„Der Kursus macht Spaß. Ich habe auch etwas über Spiele gelernt, die ich mit meinen Kindern spielen kann“, sagte der Syrer Omar Al Bukaai, der nun seit 15 Monaten in Deutschland lebt, froh über seine Möglichkeit, am Deutschkursus teilnehmen zu können. Damit das neu Erlernte weiterhin gefestigt wird, startete Anfang dieser Woche ein Hilfsangebot der Bürgerstiftung Seelze. Während der Hausaufgabenhilfe, die Ehrenamtliche in den Räumen der katholischen Kirche in Seelze anbieten, sollen die Übungen aus dem Sprachkursus mit den Flüchtlingen wiederholt und vertieft werden.
„Damit die Flüchtlinge ihre neu erworbenen Deutschkenntnisse auch anwenden können, wird die Stadt ab Januar im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes ein weiteres Modul anbieten“, verriet die Integrationsbeauftragte der Stadt Seelze Maria Baumeister. Maximal 20 Stunden in der Woche werden die Flüchtlinge die Möglichkeit bekommen bei verschiedenen Arbeitsgelegenheiten wie im Möbellager, der Grünpflege, der Altenpflege oder beim Seelzer Brotkorb zu arbeiten und dort ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen.
Ergänzend werden sie weiterhin vier Schulstunden in der Woche Deutschunterricht erhalten. Dieser soll aus Spenden finanziert werden.
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